Geschichte
Die Norikerrasse gehört zu den ältesten europäischen Pferderassen; namensgebend war die römische Provinz Noricum. Stammheimat ist das Land Salzburg.
In Südtirol hat die Norikerzucht eine lange Tradition, vor allem im Pustertal und seinen Seitentälern, insbesondere auch im Abteital. Wurde im unteren Pustertal einst vor allem der schwere Schlag in Richtung Pinzgauer gezüchtet, bevorzugte man in den übrigen Südtiroler Zuchtgebieten den leichteren Schlag in Richtung Oberländer.
So hatte jedes Tal gewissermaßen seine Besonderheiten, was sich zum Beispiel im Sarntal mit dem Einfluss des Haflingers in der Norikerzucht bemerkbar machte.
Apropos lokale Besonderheiten: Die Zuchtvereine von Welsberg und Vierschach wirkten mit ihrer aktiven Zuchtarbeit und regen Schautätigkeit ebenfalls prägend für die Norikerzucht in Südtirol.
Eigenschaften
Größe
Die Idealmaße bei Stuten im Stockmaß reichen von 156 – 162 cm bei einem erwünschten Röhrbeinumfang von 22 – 25 cm. Die Idealmaße bei Hengsten reichen von 158 – 165 cm. Der erwünschte Röhrbeinumfang beträgt 23 – 26 cm. Exterieur
Kopf: Trockener Kopf mit einem gutmütigen aufmerksamen Blick, typvoll und von geprägtem Adel. Hals: Kräftiger Hals, gut aufgesetzt und mittellang, bei nicht zu stark ausgeprägter Unterhalsmuskulatur. Vorhand: Schräge Vorhand mit bemuskelter Schulter, genügend Brustbreite und Brusttiefe sowie einem erkennbaren Widerrist. Mittelhand: Ausreichend lange und tiefe Mittelhand, mit einem straffen aber elastischen Rücken mit guter Verbindung zur Vor- und Hinterhand, genügend Rippenwölbung und genügend langer Hinterrippe. Hinterhand: Gut ausgebaute, genügend lange, breite und gespaltene Kruppe mit besonderem Bedacht auf eine gute Bemuskelung. Fundament: Kräftig, korrekt, trocken, mit gut ausgeprägten Gelenken und widerstandsfähigen Hufen.
Rasse
Erscheinungsbild Der Noriker ist ein mittelschweres, rahmiges, mit korrektem und trockenem Fundament ausgestattetes Gebirgskaltblutpferd.
Farbschläge Charakteristisch für den Noriker ist die breite Vielfalt an Farben: Rappen, Braune, Füchse, Blauschimmel, Braunschimmel, Rotschimmel, Mohrenköpfe, Tiger und Plattschecken treten in verschiedenen Ausprägungen auf.
Charakter und Eignung Der Noriker ist ausgeglichen, ruhig und umgänglich, arbeitswillig und lernstark, und dabei nie lethargisch. Trittsicher und wendig bewegt er sich im Gelände, eignet sich als Fahr- und Zugpferd sowie als Reitpferd. Er zeichnet sich durch seine Gesundheit und Fruchtbarkeit aus.
Blutlinien Alle Hengste lassen sich auf die Blutlinien Vulkan, Nero, Schaunitz, Diamant und Elmar zurückführen.
Einsatz
Der Noriker ist ein ansprechendes Kaltblutpferd, das sich durch seine Trittsicherheit, seinen gutmütigen Charakter und die damit verbundene Lern- und Leistungsbereitschaft auszeichnet. Historisch gewachsen ist der Noriker als Wagen- und Wirtschaftspferd für den schweren Zug. In der modernen Forstwirtschaft wird er besonders in ökosensiblen Gebieten immer häufiger als Rückepferd eingesetzt. Vor allem aber ist er heute als vielseitiges Reit- und Fahrpferd geschätzt, da er mit seinen raumgreifenden und taktklaren Bewegungen punkten kann, vor allem aber auch im Gelände seine Trittsicherheit ausspielt.
Zucht
In Südtirol werden die Norikerzüchter vom Südtiroler Haflinger Pferdezuchtverband betreut. Das Zuchtbuch wird in Anlehnung an die Grundsätze des Landespferdezuchtverbandes Salzburg für die Rasse Noriker geführt.
News Termine